Hallo liebe Besucher.
Das bin ich! Charly, ein altdeutscher Schäferhund-Collie-Mix. Wie
ich zu meinen Dosenöffnern kam? Na das war schon eine ziemlich
holprige Story. Eigentlich interessierten sich Herrchen und Frauchen
für einen anderen Hund, weshalb
sie
damals bei "Tiere in Not Solingen" anriefen. Nachdem sie aber für
diesen Kumpel wohl nicht in Frage kamen, sollte ich dann knapp zwei
Wochen später meine Chance bekommen. So riefen dann die Leute vom
Tierschutzverein bei meinem Herrchen an und fragten quasi nach Asyl
für eine arme, geschundene Seele wie mich. Nach anfänglichem zögern
gab mein Herrchen nach und somit war der Weg für mich frei. Ich
vermute mal, Frauchen hat da wohl ordentlich am Herrchen rumgedreht.
Glück muss die Pfote einfach haben...
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Nun, meine Kindheit war schlichtweg die Hölle. Im
unschuldigen Alter von drei Monaten landete ich im Tierheim, aber
nicht hier in Deutschland, sondern im ungarischen Ort Pecz. Das in
solchen Ländern die
Menschen den Tierschutz "etwas" anders verstehen als hier, kann man
sich gut vorstellen. Hoffnungslos überfüllte Außen-Zwinger, Dreck,
Müll und Kot. Die Verpflegung mehr recht als schlecht, begnügte ich
mich mit dem wenigem, was die anderen "kräftigen" Hunde mir übrig
ließen. Mein Erscheinungsbild war also dem-entsprechend jämmerlich:
Unter-ernährt, Kraftlos, Wehleidig
und
hoffnungslos Verschmutzt saß ich dann eines Abends vor meiner neuen
Familie, als ich 10 Monate alt war, dass war im Januar 2003. Toller
erster Eindruck dachte ich mir damals. Also musste ich mit meinem
Charme Pluspunkte sammeln. Und dieses gelang mir ohne große Mühen.
Denn ich war und bin es immer noch: Ein absoluter Charmeur...
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Gerade die ersten Wochen vergingen wie im Flug.
Und nachdem ich so allerlei Krankheiten überwunden hatte löste sich
auch meine anfängliche Skepsis in Luft auf. Eine richtige Familie,
für mich ganz allein. Ich war, quatsch, ich bin immer noch im
7.Himmel. Ich durfte mich auf
dem
Sofa breit machen, Frauchens Schuhe zerkauen und auch Sachen
verstecken und wurde noch nicht mal dafür ausgeschimpft. Nein im
Gegenteil, ich wurde sogar geschmust, gekrault, gekämmt und belohnt.
Ein richtiges Paradies eben. Ach, warum traf ich sie nicht früher...
Es dauerte auch nicht lange bis ich meinen ersten richtigen Kumpel
hatte. Phillip! Mit 13 Jahren zwar blind wie ´ne Eule und auch nicht
mehr die schnellste Pfote, aber immerhin ein echter Freund. Ich
lernte schnell, dass es auch "gute" Hunde gab, und nicht nur diese
Kämpfer aus dem Tierheim. Eigentlich waren
alle,
die ich draußen kennenlernte, Kumpels. Ich habe, seit ich bei meiner
Familie leben, nie mit einem wirklichen Ärger gehabt. Diplomatie ist
eben die Kunst des Lebens. Mit Wilson lernte ich dann zum ersten Mal
einen Wald zum spielen und austoben kennen. Man, was gibt es doch
viel zu entdecken. Ein frisch gegrabenes Loch riecht einfach nur gut
und ist doch sooo cool...
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All die schönen Sachen mache ich übrigens auch
heute noch. Kein Bach, kein Schlammloch oder Pfütze ist vor mir
sicher. Mein Herrchen nennt mich dann immer "Modderhund" oder
"Siffbacke", wenn wir
aus
dem Wald kommen. Naja, jeder hat halt so seine Vorlieben. Aber weil
ich grad von Vorlieben erzähle, will ich euch natürlich Teilhaben
lassen an meinen "Vorlieben". Kuscheln. Ja, ihr lest richtig.
Einfaches kuscheln mit Frauchen oder Herrchen. Es gibt einfach nix
schöneres auf der Welt, als meinen Dank in dieser Form auszudrücken.
So nutze ich jede Gelegenheit beim Schopfe, um es mir gemütlich zu
machen in der Nähe eines meiner Familienmitglieder. Tja, Melly, also
die Tochter von meinen beiden Dosenöffnern, lebt zwar mittlerweile
nicht mehr bei uns, aber auch mit ihr habe ich immer gerne
geschmust. Das soll jetzt nicht traurig klingen, weil ich
auch heute noch ab und zu mal von ihr gekrabbelt werde, aber eben
nur ab und zu. Früher war das regelmäßig, und das vermisse ich schon
ein wenig. Anders herum hat es einen Vorteil, wenn ich sie nicht so
häufig sehe. Dann fällt das schmusen noch intensiver aus. Hat ja
auch was... Und ich sehe dann Leinie, also eigentlich Lince. Aber
wir nennen ihn alle Leinie. Warum? Keine Ahnung. Lince lebt bei
Melly und ist seit Jahren mein absoluter Freund. Der hüpft immer so
vor Freude wenn er mich sieht.
Mein
Herrchen sagt dann immer ein Känguru im Hundekostüm. Mir egal, ob er
hüpft oder nicht. Hauptsache, wir verstehen uns. Manchmal mache ich
Urlaub übers Wochenende oder so bei denen. Das ist immer voll schön
da. Weil bei Melly und ihren Freund darf ich auch immer alles. Und
sie haben eine Riesen Wiese vor der Tür. Also wirklich richtig groß.
Aus Hundesicht der absolute Hammer. Da lassen dann Leinie und ich
immer die Pfoten krachen bis wir total platt sind. So was braucht
man ab und an mal, wenn man ein richtiger Hund ist. Das austoben
kann ich auch, wenn mein Frauchen zu ihrem Pflegepferd geht, aber
dann ist mein Freund nicht dabei und macht deshalb nur halb so viel
Spaß.
So, nun hab ich euch erst mal genug von mir Erzählt, jetzt seid ihr
wieder dran... Bis bald
Euer Charly
Ps.:
Am 3.Juli 2014 ging mein über alles geliebter Charly den letzten Weg
über die Regenbogenbrücke. Sein Platz in meinem Herzen bleibt für
immer...
Sein Herrchen
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